Dojo-Etikette: An- und Abgrüßen

Wir trainieren in einem Dojo (jap. Ort des Weges). Hier erweisen wir unseren Respekt, indem wir einigen tradierten japanischen Formen der Höflichkeit folgen. Ninjutsu ist eine Jahrhunderte alte japanische Kriegskunst. Die Pflege der Traditionen unseres Stils sind Teil und Ausdruck unserer Geschichte. Sie verhelfen zu einem besseren Verständnis und zur inneren Reifung.

Wir laufen in den Fußstapfen vieler Generationen von Kriegern, die ihre Fähigkeiten in Kämpfen auf Leben und Tod unter Beweis stellen mussten.

Es beginnt damit, dass wir uns am Eingang des Dojos, bevor wir es betreten verbeugen. Dies ist die traditionelle japanische Form der Begrüßung.

Beim Betreten und Verlassen der Mattenfläche verbeugen wir uns nochmals in Richtung des Kamidana (jap. Hausschrein).

Zu beginn und Ende des Trainings gibt es feste Rituale, die wie folgt ablaufen:

Die Schüler setzen sich der Graduierung entsprechend dem Lehrer gegenüber hin, links die Beginner, rechts die Höher-graduierten.

Du kniest dich auf den Boden, setze dazu erst das linke, dann das rechte Knie auf den Boden.

Du sitzt nun mit gerader Wirbelsäule in Seiza no Kamae.

Die Händen liegen auf den Oberschenkeln, die Handflächen  zeigen nach unten.

Führe die Handflächen vor dem Herzen zusammen, widme dich gedanklich den Großmeistern.

Ninjutsu-Vorführung in Iga, Japan
Ninjutsu-Vorführung in Iga, Japan

Atme tief ein und sage laut: „Shikin haramitsu daikomyo“.

Klatsche zwei mal und verbeuge dich, dabei geht erst die linke Hand zu Boden, dann die rechte.

Der Kopf berührt dem Boden dabei nicht. Richte dich auf, dabei verlässt erst die rechte Hand den Boden, dann die linke.

Klatsche ein mal und verbeuge dich erneut.

Der Lehrer dreht sich zu dir um.

Der älteste Schüler sagt: „Sensei ni rei“.

Verbeuge dich und sage gleichzeitig: „Onegai shimas“ (Am Ende des Trainings sagst du hier stattdessen: „Domo arigato gozeimas“)

Setze dich auf. Stehe erst mit dem rechten Fuß auf, dann mit dem linken.

  • „Seiza“ heißt sitzen auf japanisch.
  • „Shikin Haramitsu Daikomyo“ ist ein Mantra, es ist Sanskrit und bedeutet übersetzt:
  • Shi: Worte; Kin: Reim; Ha: Welle; Ra: Gewebe; Mitsu: Nektar; Dai: Groß; Ko: Strahl; Myo: Licht
  • „Sensei ni rei“ ist ein Aufruf zur Verneigung vor dem Lehrer.
  • „Onegai shimas“ ist ein sehr japanischer Ausdruck, es ist zugleich ein Zeichen der Demut und ein Willkommensgruß.
  • „Domo arigato gozeimas“ heißt danke und bringt den Respekt der Lehrer-Schüler Beziehung zum Ausdruck.

Beim Verlassen des Dojo erfolgt eine erneute Verbeugung.

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