Persönliche Erfahrungen – Lisa

Das Ninjutsu-Training hat in mir nicht etwa mehrere bestimmte, klar voneinander abzugrenzende Erfahrungen hervorgerufen. – Auf „Erkenntnisse“ wie etwa, dass dieser Hebel effektiver ist, wenn ich in jenem Grad zum Gegner stehe, oder dass diese Falltechnik flüssiger vonstatten geht, wenn ich den Körper so bewege, gehe ich hier absichtlich nicht ein. – Jedoch habe ich vielleicht weniger gut zu greifende, dafür jedoch größere Erfahrungen gehabt, die sich nach und nach bei den Trainings ergeben haben und die ich bei jedem Training stets von Neuem versuche zu erfahren.

Es ist der in 忍法一貫 (Ninpo Ikkan) umfasste Gedanke, dass Ninjutsu und alles, was ich in diesem Rahmen tue, meine Inspiration und mein Ziel ist. Nach diesem Grundsatz handle ich mitunter auch übertragen in Bereichen außerhalb des Trainings. Selbstreflektion gehörte schon immer zu mir. Nicht nur im Ninjutsu beurteile ich nun jede Situation und meine Reaktion immer wieder von außen, bewerte sie neu, gucke, ob mein Handeln mich noch immer zum Ziel führt. Dazu gekommen ist, neue Situationen, die mir vielleicht bekannt vorkommen, nicht nach schon bekannten Mustern abzuhandeln, sondern als komplett neu zu betrachten und mich auf etwas vielleicht völlig Anderes einzulassen, dabei jedoch das Ziel nie aus den Augen zu lassen.

Infolgedessen habe ich gelernt, dass ich meine Situation (bei einem Gegner, aber auch anders gearteten Problemen) verbessern kann, indem ich mich räumlich oder auch geistig anders positioniere.
Schließlich führt mir das Ninjutsu-Training immer wieder vor Augen, dass ich mit meinen Aktionen beim Gegner bzw. meinen Mitmenschen Reaktionen hervorrufen und auch kontrollieren kann.

So kann ich ein souveränes und um Vieles bereichertes Leben führen.