Kampfsport / Kampfkunst / Kriegskunst / Selbstverteidigung

Ich möchte hier mal die Begriffe Kampfsport / Kampfkunst / Kriegskunst / Selbstverteidigung ein bisschen näher erläutern. Es geht nicht darum was besser oder schlechter ist, es geht darum, dass es sich um verschiedene Bereiche handelt, die teils wenig miteinander zu tun haben. Die Begriffe werden von Laien häufig synonym verwendet oder verwechselt.

Zwei Kontrahenten, Schwert gegen Kusari Gama

Kampfsport

Kampfsport ist der Sportliche Wettkampf innerhalb einer Gruppe. Es gelten bestimmte Regeln, teilweise wird spezielle Schutzausrüstung getragen, oder es gibt bestimmte Trefferzonen beim Kampf. Kämpfe gehen häufig über mehrere Runden, was ein hohes Maß an Kraft und Kondition erfordert. Kampfsporttraining ist daher Körperlich oft sehr fordernd und gute Kampfsportler sind meist sehr athletisch. Es gibt in der Regel unterschiedliche Leistungs- und Gewichtsklassen, auch nach Geschlechtern wird getrennt. In Wettkämpfen können Punkte errungen werden, teilweise gibt es auch Formenläufe, ohne direkten Zweikampf mit Kontrahenten.

Kampfkunst

Auch bei der Kampfkunst geht es um Kampf, allerdings nicht um den sportlichen, fairen Wettkampf mit Kontrahenten. Die Kampfkünste entstanden aus den militärischen Kampftechniken, daher ist hier auch das Üben mit verschiedenen Waffen sehr verbreitet. Es geht nicht um einen fairen Wettkampf, sondern um den Kampf um Leben und Tod. Mit der Verbreitung von Feuerwaffen sind viele alte Kampfsysteme verschwunden, einige konnten die Jahrhunderte jedoch überdauern. Besonders in Asien wo Kampfkunst und Philosophie schon lange eng verbunden sind, ist man sich schon früh des Potentials der Kampfkunst zur Charakterbildung und Persönlichkeitsentwicklung bewusst geworden, während europäische Kampfkünste großflächig verschwunden sind.

Kriegskunst

Der Begriff Kriegskunst beinhaltet Kampfkunst, mit allen Waffensystemen. Zusätzlich sind jedoch auch andere militärische Fähigkeiten hierin enthalten, dies können so grundlegende Fähigkeiten sein wie Feuer machen, Unterstand bauen, oder Schwimmen, aber auch Techniken aus dem Bereich Tarnen und Täuschen, Karten lesen und zeichnen, oder Verschlüsselung. Die Liste kann an dieser Stelle quasi endlos fortgesetzt werden, denn alles, was einem im Kriegsfall einen Überlebensvorteil verschaffen könnte, kann Teil einer Kriegskunst sein. Wo man vor dreihundert Jahren noch Reiten und Bogenschießen gelernt hätte, wären es heute vielleicht Motorrad fahren und Pistolenschießen.

Selbstverteidigung

Selbstverteidigung ist ein Oberbegriff für die Verteidigung, gegen einen Angreifer. Dazu können verschiedene Kampftechniken gehören, aber auch Körpersprache und Deeskalationstechniken. Philosophische Konzepte und historische Aspekte gehören zur Selbstverteidigung nicht dazu. Es gibt auch keine Wettkämpfe oder Regeln, die es einzuhalten gilt. Im Ernstfall muss man sich an geltende Gesetze halten, einen Ringrichter gibt es auf der Straße nicht. Straßenkämpfe sind oft überraschend, kurz und niemals fair.

Du weißt nun um die Unterschiede der Begriffe, entscheide selbst was dich interessiert und welcher Weg der richtige für dich ist. Gehe deinen Weg, ohne auf die anderen herabzublicken, viele Pfade führen zum Gipfel.

Ninpo Ikkan
Florian

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